JU zu Gast bei der Bundeswehr in Augustdorf
Ense/Augustdorf. (AKa) Dass es bei der Bundeswehr nichts gibt, wofür es keine Abkürzungen gibt, lernten die Mitglieder der Jungen Union Ense und ihre Gäste aus der JU Arnsberg schnell, sofern sie nicht schon selbst den Grundwehrdienst abgeleistet hatten. Offizier der Reserve, Christian Risse aus Niederense, führte die interessierten JUler im Rahmen ihres Seminars "Außen- und Sicherheitspolitik" am 8. und 9. April über das Gelände der Kaserne in Augustdorf bei Paderborn, einem der größtem Bundeswehrstandorte mit ca. 4.300 Soldatinnen und Soldaten.
Der CDU-Nachwuchs erfuhr vieles über die Organisaton und die technische Ausrüstung der Bundeswehr, erlebte aber auch den Alltag der Kaserne, in der man selbst untergebracht war. Spannend wurde es bei dem Vortrag eines erfahrenen Soldaten über den Auslandseinsatz der Bundeswehr im Kosovo (KFOR). Der Referent war selbst mehrfach dort im Einsatz gewesen und konnte anhand zahlreicher eigener Bilder und Erfahrungen einen umfassenden Eindruck von der Situation vor Ort geben. Der Kosovo, der erst 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat, gilt als stabil. Die Bundeswehrsoldaten, die hier im Rahmen der NATO-Mission den Frieden sichern, sind der Bevölkerung willkommen. Positiv überrascht waren die JU-Mitglieder über die detailreiche Kenntnis des Soldaten über kulturelle, ethnische, geschichtliche, politische und wirtschaftliche Fragen der Einsatzregion. Die gute Vorbereitung unterscheidet die Bundeswehr in dieser Hinsicht häufig von anderen Streitkräften, die dann zu schnell als "Besatzer" auftreten. Später wurde das schwere technische Gerät der Bundeswehr, insdbesondere ein Leopard II-Panzer, genauer unter die Lupe genommen. Dazu erläuterte Oberleutnant Risse die Einsatzmöglichkeiten und technischen Details. Der zweite Tag begann - für manchen Studenten in der JU etwas ungewohnt - um 5.30 Uhr mit dem Wecken und dem anschließendem Frühstück. Gemeinsam mit dem Jugendoffizier Hauptmann Pilz erarbeiten sich die jungen Christdemokraten danach notwendiges Wissen zu den zentralen Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. Im Wesentlichen ging es um die "neuen" Gefahren, denen sich unser Staat im 21. Jahrhundert gegenübergestellt sieht. Nach dem Ende des kalten Krieges und dem Erstarken des internationalen Terrorismus musste sich auch die Bundeswehr anpassen. Neuartige Konflikte, auf die auch die Politik noch Antworten geben muss, bahnen sich aber bereits an. Dabei geht es etwa um Trinkwasser und Energie oder sie entstehen durch Migration, sodass eine militärische Antwort oft nicht ausreichend ist. Viel Diskussionsbedarf gab es bei der Frage nach der Zukunft der Wehrpflicht. Damit wird sich die Junge Union weiter beschäftigen und auch Impulse in die Kreis- und Bezirksebene geben.