CDU verzichtet auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten
Das jedenfalls wird der Vorstand der Christdemokraten nach einem Treffen mit Bürgermeister Hubert Wegener als Beschlussvorschlag der Mitgliederversammlung am 13. November empfehlen. Dann haben die Mitglieder das letzte Wort in dieser Frage.
Der CDU-Vorstand habe, so begründet die Vorsitzende Silvia Klein diese Entscheidung, Eckpunkte für die politische Arbeit der nächsten Jahre festgelegt. Im Gespräch mit Bürgermeister Hubert Wegener zu Beginn dieser Woche habe man – neben einigen unterschiedlichen Einschätzungen - viele Schnittpunkte und Übereinstimmungen ausmachen können.
Dabei könne die größte und stärkste Fraktion heute auf vier Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister zurück blicken. Es sei zeitweise deutlich kontrovers zugegangen. Einigkeit bestand bei den Gesprächspartnern darüber, dies sei „normal“ im Ringen um den besten Weg für Ense. Einigkeit auch in der Einschätzung: Die Differenzen haben nicht zu nachhaltigen Vorbehalten geführt, man habe immer wieder das Gespräch miteinander gesucht und geführt. Silvia Klein: „Das zeugt von gegenseitigem Respekt für die geleistete Arbeit und ist als gute Voraussetzung für die Fortsetzung dieser Arbeit zu werten.“
Zukünftig marschiere man – so das Ergebnis der Gespräche – Seite an Seite mit dem Bürgermeister, wenn es um die ärztliche Versorgung in Ense gehe. „Unterstützung erhalten wir von der CDU-Landtagsfraktion“, so die CDU-Chefin. Die Landes-CDU fordert eine flächendeckende hausärztliche Versorgung, dass mehr Ärzte ausgebildet werden, eine Reform des Studienganges Humanmedizin, dass der Schwerpunkt Allgemeinmedizin stärker gewichtet werden muss, dass Anreize geschaffen werden, nach dem Studium eine Hausarztpraxis im ländlichen Raum zu übernehmen und dass der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ auch für Hausärzte in NRW gilt. Die Enser CDU möchte darüber hinaus nachdenken, Ärzte aus dem europäischen Ausland für unsere Region anzuwerben. Kurz: Der Bürgermeister und die CDU in Ense sind sich einig: Die ärztliche Versorgung aufrecht zu halten ist genauso wichtig wie die Optimierung der Verkehrsführung und der Erhalt der Schulstandorte.
Eher kontrovers diskutierte die Gesprächsrunde über die weitere Ausweisung von Baugebieten im Gemeindegebiet. Sicher sei es richtig, die Baulücken in der Ortsmitte von Niederense zu schließen. Diskutieren könne man ebenso über die Einrichtung eines weiteren Neubaugebietes im Norden von Bremen. Und ganz sicher will auch die CDU Gelegenheiten für all die Bauwilligen schaffen, die in der Nähe ihres Elternhauses in den kleineren Ortsteilen leben wollen.
Aber die Christdemokraten geben zu bedenken: Jeder ausgewiesene Bauplatz in Ense – angeboten zu im Landesvergleich sehr günstigen Konditionen - mindert den Wert der zum Verkauf stehenden Altimmobilien. Darum erwarten wir von unserem Bürgermeister, dass er sich dieser Problematik in der nächsten Wahlperiode widmet. Silvia Klein: „Wir dürfen die Generation, die seit Jahrzehnten in dieser Gemeinde lebt, sich hier engagiert eingebracht hat und die sich heute oder in den nächsten Jahren von ihrem Eigenheim trennen möchte, nicht im Regen stehen lassen. Sie sollen nicht dem Werteverfall ihrer Immobilie ausgeliefert sein, während an anderer Stelle auf Gemeindegebiet die Neubauten aus dem Boden gestampft werden.“ Nicht zuletzt gehe es auch darum, der zunehmenden Versiegelung von freien Flächen Einhalt zu gebieten.
Zur Formulierung und Abstimmung weiterer Ziele für die nächste Wahlperiode mit den Christdemokraten ist der Bürgermeister im Vorfeld der Kommunalwahl ganz herzlich eingeladen.