CDU-Vorsitzende für einen Bundespräsidenten Joachim Gauck
Der Wettstreit unter den Parteien in diesem Land ist wichtig und notwendig. Schließlich geht es darum, die Weichen für die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland zu stellen. Der Zug, den wir auf die Schiene setzen, darf auf keinen Fall in eine Sackgasse führen, genau so wenig ins Chaos.
Aber: Die Menschen haben erkannt, dass längst nicht alle Probleme optimal gelöst werden, wenn sie zwischen die Mahlsteine der Parteipolitik gelangen. Der Bundespräsident hat nach der Verfassung unseres Landes wenig Einfluss auf die aktuelle Entscheidungskompetenz des Bundestages.
Vielmehr ist es seine Aufgabe, die Stimme für das gesamte Volk zu erheben, Fehlentwicklungen anzumahnen und eine gedankliche Vorreiterrolle einzunehmen – im Inland wie auch auf dem gesamten Globus.Joachim Gauck ist bei den letzten Wahlen zum Bundespräsidenten nur knapp unterlegen – sowohl in der Bundesversammlung als auch bezüglich der Sympathie des Volkes. Darum lag es nahe, ihm in der aktuellen Situation die erneute Kandidatur anzubieten – über alle Parteigrenzen hinweg.Vergessen wir nicht, dass er maßgeblich zum Ende der Diktatur der SED in der DDR und damit für die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten beigetragen hat. Vergessen wir nicht, dass unter seiner Leitung erfolgreich mit den Aufräumarbeiten in Sachen Stasi begonnen wurde. Mit seinem Kampf für die Freiheit in der Diktatur DDR hat er seine Unabhängigkeit gegenüber einem scheinbar übermächtigen Staatssystem auf eine harte Probe gestellt – und gewonnen - nach eigenem Bekennen „mit Gottes Hilfe“. Davor ziehe ich meinen Hut und wünsche mir, dass seine Entschlossenheit auch uns ein wenig mutiger macht, die alten Pfade zu verlassen damit wir uns auf bei unseren Entscheidungen vor Ort vor allem auf unseren gesunden Menschenverstand und unsere christliche Verantwortung stützen.“